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Anforderungserhebung

Die überragende Bedeutung der Anforderungserhebung im Software-Entwicklungsprozess ist seit den 1970er-Jahren Konsens. Fehler in der frühen Phase der Anforderungserhebung werden häufig erst spät erkannt und sind am schwierigsten sowie unter hohem Ressourceneinsatz zu korrigieren. Analog zu einem Kochrezept liegt die Herausforderung darin, Anforderungen so verständlich und eindeutig zu beschreiben, dass sie den Entwickler sicher zu den gewünschten Ergebnissen führen ‒ sowohl funktionalen als auch nicht funktionalen.

So wie ein gutes Kochrezept Zutaten, Zubereitungsarten und Dauer benennt, gibt es auch im Requirements Engineering unterschiedliche Methoden der Professionalisierung. Sie umfassen die Anwendung erprobter Ermittlungsmethoden wie Beobachtung und Befragung oder Kreativitätstechniken sowie von Dokumentationsformen wie der richtigen Modulierungssprache.

Diese dienen einer sinnvollen Formalisierung, auch wenn es durchaus geboten sein kann, Handlungsanweisungen wie kann, soll und muss auch in natürlicher Sprache sauber zu benennen. Das Ziel der Professionalisierung ist immer dasselbe: falscher und lückenhafter Erhebung und den daraus resultierenden Fehlern bei der Anforderungsbeschreibung vorzubeugen.

Von der Theorie zur Praxis

Schon das Zusammentragen der teils bewussten, teils unbewussten („Das hatte ich selbstverständlich vorausgesetzt!“), teils auch unbekannten („Was, das wäre auch möglich?“) Anforderungen, kann schnell in eine Überforderung münden, bei der eine externe Moderation erfahrungsgemäß sehr hilfreich sein kann. ADVITEC achtet dabei stets darauf, dass die Methoden bestmöglich zur gewählten Vorgehensweise in der Software-Entwicklung passen. Während bei der testgetriebenen Entwicklung die Anforderung sofort in einen Testfall übersetzt wird und als unmittelbare Entwicklungsvorgabe dient, wird bei der konventionellen Entwicklung die Anforderung als solche formuliert und erst nach den einzelnen Engineering-Schritten getestet. Übertragen auf die Kochmetapher würde „testgetrieben“ den gewünschten Geschmack als Blindfold-Test beschreiben (z. B. leicht säuerlich), während man bei der konventionellen Methode die Zutaten auflistet, aus denen dieser Geschmack entstehen soll (z. B. Saft von zwei Zitronen, unabhängig von deren Sorte, Größe und Ergiebigkeit).

Testgetriebene, agile Software-Entwicklung ist heute Best Practice, dennoch ist es gerade bei Auftraggebern der öffentlichen Hand bis heute Usus, Fachkonzepte und Lastenhefte zu formulieren, die eine klassische Anforderungserhebung und -dokumentation voraussetzen. Um Entwicklungsergebnisse auch aus konventioneller Entwicklung möglichst schnell auf Anforderungskonformität testen zu können, hat es sich bewährt, Anforderungen in Form von Szenarien zu dokumentieren. Ein solches Szenario folgt einer Notation „Gegeben sei è Bedingung è Aktion“, und stellt damit die beste Voraussetzung für die Erstellung von Testfällen dar.

Unerlässlich, wenn es um die Formalisierung und Professionalisierung von Prozessen geht, sind verständlich formulierte Standards, die zudem den Erwerb strukturierten, vergleichbaren Wissens ermöglichen. IREB als gemeinnützige Organisation, in die seit 2017 auch REQB aufgegangen ist, lässt Expertenwissen aus Forschung, Industrie und Beratung in die Entwicklung eines Zertifizierungsmodells für professionelles Requirements Engineering einfließen. Alle ADVITEC-Berater sind in unterschiedlichen IREB/REQB-Stufen zertifiziert, um den Projektanforderungen im Requirements Engineering sowohl in der Anforderungsanalyse bei konventioneller als auch bei agiler Software-Eentwicklung gerecht zu werden.

  • Anwendung von IREB/REQB-Standards durch zertifizierte ADVITEC-Berater und -Software Engineers
  • Studium und Analyse von Bestandsdokumenten
  • Zusammentragen bewusster, unbewusster und unbekannter Anforderungen mithilfe geeigneter Ermittlungsmethoden
  • Anwendung von Visualisierungstechniken wie Mockups oder Ablaufdiagramme
  • Durchführung und Moderation von Workshops zur Plausibilisierung und Finalisierung
  • Übersetzung in Testfälle oder Szenarien als Arbeitsgrundlage für die Software-Entwicklung

Als kundenorientierten Einstieg in unser Portfolio haben wir uns bewusst für konkrete Themenfelder entschieden.
Hier finden Wissenshungrige auch die zugehörigen Beratungsansätze.

Projektmanagement

Qualitätsmanagement

Softwaremanagement

Dipl.- Informatiker

Jörg Boche
Senior IT-Consultant
mail[at]advitec.de
Telefon +49 351 65262 - 0